Touren von Pilgerfred

23-03 am 14.6 Freyburg – Naumburg – Roßbach: heute ist Fragetag

Wie viele Frage sind in dem folgenden Text versteckt?

Hier ist die heutige Tour in Komoot

https://www.komoot.de/tour/1167746598?ref=itd

Den Wecker habe ich mal auf 6:40 Uhr gestellt und wieder kurz vorher aufgewacht.

Der Herbergsvater fragte mich: was ist Gottes Segen? Da musste ich erst mal nachdenken. Die Antwort ist nämlich gar nicht so einfach zu formulieren. Kennst du die Antwort? Überleg mal! Er sagte: „Gottes Segen ist das Rechte zur rechten Zeit tun, um dann zur rechten Zeit das Rechte zu tun“. Hmmh. So hab ich das noch nie gehört. Klingt aber irgendwie schlau.

7:10 Im Bäcker vom netto bekommt man etwas zum Frühstücken ab 6:00. Allerdings nur eine Sparvariante. Es gibt belegte Brötchen und Kaffee – also kein typisches Frühstücksmenü mit Marmelade, Honig, Eier oder andere schöne Dinge.

7:40 Uhr Abmarsch. Meine Beine fühlen sich (wieder) ganz gut an heute Morgen. Und so laufe ich ganz gespannt an der Unstrut entlang. Die Tour heute ist ja auch nicht so lang, weil sie sehr schön sein soll. Ich bin mal gespannt

Einige 100 m geht es nun direkt an der Straße entlang. Immerhin sehe ich links über mir schön die Weinberge und einige interessante Garagen.

Zu sehen sind zwei bemalte Garagentore

Was wurde hier denn gepflanzt ? Korn oder Mohnblumen – das ist hier die Frage.

Durch Kornfelder mit vielen Mohnblumen führt der Weg entlang an einer einreichen Baumallee. Über mir singen ein paar Vögelein. Und wenn ich komme, hüpfen sie einen Baum weiter lassen sich durch mich nur kurz unterbrechen.

Hoppla, da muss ich mich wohl verschrieben haben. Bitte den Satz von heute Morgen einen ignorieren. Ich spüre doch jetzt meine Oberschenkel etwas. Vielleicht sollte ich meinen Muskeln doch besser eine Auszeit von einigen Tagen geben. Scherz!

8:30 Uhr Nach 4 km und noch 9 km zu laufen, finde ich eine schöne Bank mit Tisch, direkt am Ufer der Unstrut. Ich habe ja Zeit, setze mich, genieße die Aussicht und höre den Vögelein zu.

9:15 Uhr nach 5,3 km und noch 7,7 liegen vor mir. Ich bin nun an der Fähre angekommen. Mit einem Stab und einem Metall-Vierkantrohr kann man klingeln, um den Fährmann zu rufen. Das habe ich mehrfach vergeblich versucht. Ich frage mich, warum kommt er jetzt nicht, obwohl ich geklingelt habe?

Vielleicht hätte ich vorher im Aushang die Öffnungszeiten lesen sollen, denn der Fährbetrieb beginnt werktags um 10:00 Uhr am Wochenende um 9:00 Uhr. Also nutze ich die geschenkte Zeit sinnvoll, um meine Füße zu lüften. Nein! Ich wollte noch mal über die Erkenntnisse“ was ist Segen?“ nachzudenken und zu forschen.

Das hier habe ich gefunden: Durch einen Segen soll die gesegnete Person Anteil an der Kraft und Gnade Gottes bekommen. Gott segnete die Schöpfung.

4.Mose 24: Gott segne dich und behüte dich!
Gott lasse leuchten sein Angesicht über dir und sei dir gnädig!
Gott erhebe sein Angesicht auf dich und gebe dir Frieden!

Eine super Definition fand ich hier im Internet: https://www.evangelischekirchehochdahl.de/2022/05/was-bedeutet-eigentlich-segen/

Pünktlich um 10:00 kommt der Fährmann, lässt mich übersetzen ans andere Ufer. Ich gebe ihm eine Münze außen Silber und innen Gold und er gibt mir eine bronzene Münze zurück (die Größte die er gefunden hat). Wie teuer war die Fahrt?

Mit einer einfachen, sich drehenden Walze, kommt man herüber

Der Camino führt nun an einem Campingplatz vorbei. Nun geht es weiter durch die Felder nach Naumburg.

In der Innenstadt gehe ich zuerst in die Marienkirche. Dann ins Zentrum. Am Markt traf ich einige Frührentner, die mich angesprochen haben „sind sie ein Pilger?“ Ich antwortete brav „das sieht man doch an den drei Merkmalen eines Pilger (Hut, Stock, Jakobsmuschel)“. Sie haben, als sie mich gesehen haben, überlegt, wo sie hier in Naumburg übernachtet hatten oder vielleicht doch nicht? Ich habe ihn dann erklärt, dass es in Naumburg keine günstige Pilgerherberge gibt und dass ich deswegen in Rossbach übernachten werde. Aah jetzt ja, jetzt erinnerten sie sich. Sie haben damals ebenfalls in Rossbach übernachtet.

12:10 Uhr nachdem ich mir die Innenstadt von Naumburg genau angeschaut habe und ein Lachsbrötchen und ein Eis gegessen habe, geht es nun weiter. Zuvor war ich noch Dom. Er hat bis 18:00 Uhr geöffnet.

10,5 km gelaufen und noch knapp 3,5 km liegen vor mir.

Hier entlang der Straße nach Rossbach hat sich der Pilgerweg geändert. Neben der Straße wurde ein Fuß- und Radweg gebaut. Hier kleben auch die blauen Schilder für den Jakobsweg. Somit weiche ich von der einst heruntergeladenen GPS Route ab.

12:50 Uhr Ankunft in der Herberge. Wo bekommt man sonst noch eine kleine Ferienwohnung für zehn Euro? Alles vorhanden was man sie brauchen könnte sogar einen eingeschalteten Kühlschrank. Frühstück gibt es erst ab 8:30 Uhr das ist zu spät also heißt es wieder Selbstversorgung.

Das Schlafgemach. Zum Glück habe ich ein aufblasbares Kopfkissen dabei.
Die Küche

Meine Beinmuskeln wollen etwas Pause. Ein kleines Nickerchen kann jetzt nicht schaden. Von heute Morgen hab ich noch ein Brötchen mit etwas Wurst zurückbehalten. Denn

der Hunger hat sich wieder zu mir gesellt.

15:30 Uhr. Ich fahre mit dem Zug zurück nach Naumburg, kaufe etwas für morgen zum Essen, schaue mir den Dom von Ihnen an (Pilger haben freien Eintritt) und schaue mal, ob ich etwas zu Abendessen finde. Ich muss meine Beine etwas schonen. Denn morgen werden es knapp 19 km und übermorgen werden es 25 km. Übermorgen werde ich dann in einer kleinen Kirche übernachten. Dafür habe ich einen PIN Code bekommen. In diesem Ort und Umgebung gibt es absolut nichts zu essen und man kann auch nichts kaufen. Das wird richtig spannend. Aber wie war das mit den Vögeln unter dem Himmel die werden ja auch irgendwie satt.

Hier beim Edeka am Ort wollte ich mich eindecken für etwas zum Essen morgen früh. Aber da muss man aufpassen: das ist Edeka Großmarkt – der ist nur für Gewerbetreibende geöffnet

Statt dem Zug habe ich den Bus genommen. Erstens kam dieser Grad und zweitens fährt dieser mich ein Stückchen weiter als der Hauptbahnhof genau in die Nähe zu einem Edeka, für Privatkunden. Und jetzt die Frage: was kauft man zum frühstücken, wenn man danach nicht viel herum tragen möchte? Also Marmelade im Glas schaltet man aus. So kleine Portion bekommt man ihn mal nicht. Also kaufe ich eine Packung Eszet-Schnitten und eine kleine Dose Ölsardinen. Die kann man auch so hinlegen. Dazu drei Brötchen. Das sollte reichen. Bis morgen Abend.

Der Naumburger Dom, total beeindruckend. Hier gibt es sehr viel zu sehen und zu hören. Auf einem Bildschirm gab es einige Berichte und Information. Und Pilger haben, wie üblich, freien Eintritt.

Der Naumburger Dom von außen
… und von innen. Eines von vielen Bildern.

Etwas zu essen bekommt um 17:30 Uhr ist schwierig. Die Cafés machen gerade zu und die Restaurants oder Imbiss machen erst um 18:00 Uhr auf.

Am Pizzaeck wurde ich fündig. Heute esse ich mal zur Abwechslung, Salat und Pizza und dazu, jetzt kommt das Beste, gibt es Köstritzer Schwarzbier. Der Abend ist gerettet.

Doch nun muss ich mich beeilen, um noch meinen Zug zu bekommen um 16:58 Uhr. Denn sonst muss ich wieder nach Rossbach laufen. Das kann man natürlich machen – muss man aber nicht. Also voller Energie auf die Beine und los geht’s mit 6,8 km/h. Uff geschafft. Gerade noch rechtzeitig erwische ich meinen Zug.

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