Touren von Pilgerfred

24#09 Mi 3.7.24 Uffenheim – Rothenburg o.d.T. 22km (27,1)

Heute ist Tier-isch was los

Normalerweise gibt es erst ab 8:00 Uhr Frühstück. Doch das ist für mich leider zu spät, denn ich möchte den Zug zurück nach Uffenheim um 8:05 Uhr bekommen. Die Betreiber in der Unterkunft „Gästehaus am Heckenacker“ sind recht freundlich. Ich kann schon ab 7:15 Uhr frühstücken und werde dann sogar zum Bahnhof gefahren. Wirklich sehr nett.

Zugfahrt zurück nach offenheim 8:05..8:41. Unterwegs blicke ich aus dem Fenster und und zähle mal die Tiere. Habe grad nichts anderes zu tun anscheinend:

11 Kühe, 7 Feldhasen, 1 Fischreiher

9:00 Uhr ich bin weder auf dem Camino angelangt.

In Offenheim geht es weiter durch die schöne Altstadt und einen Torbogen. Dann durch ein Wohngebiet und wie auch schon gestern immer leicht bergauf. Letzte Nacht hat es mal wieder geregnet. Aber jetzt ist das Wetter ganz in Ordnung. Heute Nachmittag soll wieder Regen kommen. Mal schauen, wie weit ich heute komme im Trockenen. Und jetzt haben wir ein Problem: es bedeckt und kein Lüftchen regt sich. Alle Windräder hier stehen still. Das war bisher selten der Fall. Ob nun das Stromnetz hier zusammenbricht?

Jetzt geht es schön durch den morgendlichen Wald. Die Vögel singen mir ihre Morgenlieder vor. Und ein unvorsichtiges Reh kreuzt meinen Weg. Ich zücke meine Kamera und halte sie griffbereit. Ich laufe leise weiter und tatsächlich, das Reh scheint mich nicht bemerkt zu haben. Wie versteinert schaut es in meine Richtung. Ich drücke mehrfach ab. Ich konnte es gerade noch rechtzeitig fotografieren.

Im Wald gibt es einige und nasse Bänke. Ohne Sitzauflage kann man sich hier nicht vernünftig hinsetzen. Aber ich hätte ja alles dabei. allerdings ist es noch nicht an der Zeit für eine Pause.

In Custenlohr führt der Weg rechts an der Kirche vorbei, durch einen Friedhof. Dort laden zwei schöne Bänke ein für eine kurze Pause nach 4 km und noch 23 vor mir. Wer weiß, man wieder ein solche Gelegenheit kommt. Lieber dein Spatz in der Hand. Oder wie ein Geschäftskollege mal gesagt hat lieber eine „Taube“ im Bett, als auf dem Dach 😉

Oben im Kirchturm haben sich ein paar Spatzen eine Herberge gesucht. Die müssen doch auch taub sein, wenn immer mal wieder die Glocken läuten.

Baum frisst Lampe 

Kurz nach dem Ortsende ist eine total schöne Bank, eine Blumenwiese. Hier wäre es noch schöner gewesen, Platz zu nehmen aber wer weiß das schon vorher?

Von weitem erahne ich zwei Rehkitze. Vorsichtig ziehe ich mein Handy und starte die Videoaufnahme

11:50 Uhr endlich eine Bank. Darauf habe ich lange gewartet. Zeit für das zweite Frühstück: die Brezel. 11 km zurückgelegt und nach 16 vor mir. Oftmals gibt es Bänke nur in der Nähe von Ortschaften. Damit die Kurzläufer sich auch mal ausruhen können, nachdem ihr Hund Kaka gemacht hat. Die Bank hier scheint ein echter Hotspot zu sein. Denn nicht nur mir gefällt es hier, sondern etwa auch 100 kleinen Fliegen.

Das gibt’s doch gar nicht. Doch beim Pilgern! Obwohl ich eigentlich gar nicht so lange hier war, hat es doch eine Nacktschnecke geschafft, fast über meinen ganzen Schuh zu kriechen. Heute ist hier tierisch was geboten.

Doch bevor sie auf meine Fußmatte krabbelt, gebe ich ihr Kleid zu erkennen, dass das nicht der richtige Weg sein kann und schicke sie weg. Nun ist sie beleidigt und krabbelt weiter.

Einige Jakobswege sind allerdings nicht besonders gut gepflegt, sondern gleichen eher einem Dschungel. Ich habe versucht eine Alternative zu finden aber das wäre alles ein großer Umweg. Also ab ins Gebüsch.

Ist da ein Weg?
Ja, man konnte den Weg stets erahnen 

Die Tauben hier sind anscheinend nicht klimafreundlich. Können die sich nicht woanders hinsetzen, als ausgerechnet auf den Solar Panels?

13:40 Uhr. Ich mache noch eine kurze Pause für das dritte Frühstück das belegte Brötchen von heute Morgen aus der Herberge.

Aber ich muss mich beeilen, denn ich würde gern den Zug nehmen. 14:46 Uhr zurück nach Rothenburg und mir noch die Stadt in Ruhe anschauen und einen Pilgerstempel suchen. Und dann muss ich ja auch noch 1,5 km hoch laufen zur Herberge.

14:44 Uhr Ankunft am Bahnsteig. Den Zug höre ich schon hupen, denn die Bahnübergänge hier sind unbeschrankt.

Im Zentrum von Rothenburg  fand hier leider keine Touristeninformation, wo sie eigentlich sein sollte. Daher schaue ich mich mal in der großen Kirche Sankt Jakob um nach einem Pilgerstempel. Die Besichtigung kostet normalerweise Eintritt – aber nicht für Pilger. Und es gibt hier sogar einen Stempel, aber so sehenswert fand ich die Kirche nicht unbedingt. Es ist „nur“ eine große Kirche.

Rothenburg, ob der Tauber hat eine sehr schöne Altstadt, viele Kopfsteinpflaster Torbögen eine sehr hohe Wehrmauer, Museen, Weihnachts-Geschäfte einen tiefen Graben und nochmals eine Mauer. Daher gibt es auch hier einige Touristen und Führungen in Englisch und anderen Sprachen und Japaner und andere Nationalitäten.

Das ist mal ne Stadtmauer – nicht so wie in Heidelsheim ein Mäuerchen 
Rothenburg, ob der Tauber
Dieser Pilger steht hier wohl nun schon eine Weile 

2x Übernachtung im Gästehaus am Heckenacker

Preis pro Nacht: 43,00 x 2 = 86€ in bar !

Am 7:30 Uhr gibt es Frühstück

Heckenackerstr. 31 , 91541 Rothenburg ob der Tauber , Telefon: 09861/4586 , info@gaestehaus-am-heckenacker.de

3 Kommentare zu “24#09 Mi 3.7.24 Uffenheim – Rothenburg o.d.T. 22km (27,1)

  1. Martin Schmid

    Auf die Signal Wanderseite habe ich den Jakobspilgerer kurz geschickt und auf dem Boden war auch eine Gedenkplatte.

    Liebe Grüße Martin

  2. Martin Schmid

    In der Fußgängerzone in Speyer steht auch so ein Jakobswegpilgerer.

    Ich bin mal die Schönbornroute von Bruchsal bzw. Heidelsheim nach Speyer mit dem Rad gefahren.

  3. Silke Hiller

    Hallo, auf dieser Stadtmauer sind wir auch schon gelaufen. Ich fand die ganze Altstadt toll.

    Mit unseren Kindern haben wir bei Bahnfahrten auch Tiere gezählt.😀Guß Silke