Heutiges Thema: Käsespätzle mit Röstzwiebeln und Pilgerfred allein im Wald 🌳
Heute war ideales Wanderwetter 27° windig und viel im Wald unterwegs
Hier ist meine geplante Tour https://www.komoot.com/de-de/tour/2131703045
6:45 Uhr. Ich sitze in einem lecker gedeckten Frühstückstisch. Mir wurden vier Brötchen gereicht und viele andere Dinge. Das reicht mir gut über den ganzen Tag bis heute Abend. Das ist prima
7:30 Uhr ich laufe weiter. Noch ist es relativ kühl und man könnte fast etwas Langärmliges anziehen. Aber das wird sich im Laufe des Tages wohl ändern. Ich starte mit über 5 km/h Laufgeschwindigkeit. Im Laufe des Tages wird es automatisch langsamer
Hier hat offenbar ein Riese seinen Pilgerstab vergessen

Auf gut ausgeschilderten und ausgebauten Wegen komme ich auf Asphalt und Schotter durch Feld und Wald gut voran. Ich laufe durch ein paar Häuseransammlungen. Gehwege gibt es hier keine. Warum auch – es fährt ja eh kaum ein Auto. Hier wird Landwirtschaft noch groß geschrieben. Ich habe sogar zwei Zebras entdeckt.


Wer hier wohnt, wohnt sehr idyllisch. Alles hier sind schöne große Grundstücke und bestimmt günstiger, als bei uns zu Hause. Direkt daneben ist ein See.

Doch der Traum, ob es gut wäre, hier zu wohnen wird jäh unterbrochen. Jetzt kommt wieder die Realität. Ich muss nun den schönen Weg verlassen und mich mal wieder auf einem Trampelpfad durch Dornen durchschlagen.


8:20 nach 4 km und „nur“ noch 18 km vor mir, bin ich nun an dem sehr schönen Rastplatz Jakobsdächle angekommen. Es ist wieder Zeit für die Fußpflege. Die sehr kleine Blase von gestern entwickelt sich gut und ist auf dem Weg zur Hornhaut. Aufmerksame Leser werden feststellen, dass ich davon gestern nichts berichtet habe. Ihr müsst ja auch nicht alles erfahren und euch unnötig Sorgen machen.

9:10 Uhr nach 5,6 km. Hier bei diesem schönen Brunnen und einer Bank im Schatten muss ich unbedingt die Gelegenheit ergreifen, erneut Sonnencreme aufzutragen. An der Wand des Holzschuppens steht ein cooler Spruch: die Ruhe sei dem Menschen heilig, nur verrückte haben es eilig. Da kann man doch nicht einfach vorbeilaufen, oder? Verrückte ist hier klein geschrieben. Und genau so hat es die Texterkennung auch bei mir so eingetragen. Wahrscheinlich hat der Erbauer die gleiche Texterkennung verwendet, wie ich. Und diesen Text dann einfach so übernommen. Deshalb gilt: mitdenken schadet nicht.

Und als ich beim Laufen die stöhnengelben Pfeile (das hat die Texterkennung aus meinem gesprochenen Wort schönen gelben Pfeilen gemacht) auf dem Boden entdeckt habe, musste ich sofort an Spanien denken. Dort sind diese überall auf dem Camino zu finden: auf dem Boden, Hauswänden, an Bäumen …

Gestern habe ich ein lustiges Verkehrsschild gesehen. Gibt es das offiziell? Vielleicht lest ja jemand vom Ordnungsamt diesen Blog und kann die Frage unten bei Kommentare beantworten.

Doch, die Schilder heute sind noch besser

In Rosenberg in der Bäckerei habe ich mir schon mal den Nachtisch für heute Abend besorgt. Kurz nach dem Ortsende fand ich zum ersten Mal wieder einen Pilger. Aber dieser ist wohl schon länger hier und trinkt Wasser.

Nun geht es längere Zeit durch den Wald. Überall am Wegesrand sind Pilger, Symbole und Kreuze aufgestellt. Ansonsten werde ich den Rest des Tages wollt durch keine Ortschaften und Häuseransammlungen mehr kommen. Die Gegend hier ist sehr dünn besiedelt.

Zur Pilgerherberge und Kapelle am Hohberg muss man zuerst hoch und dann durch den Wald wieder steil herunter.

Wer hier übernachten will, muss telefonisch nach einem Schlüssel fragen oder klingeln, falls jemand zu Hause ist. Für mich jedoch liegt diese Herberge mitten am Tag nicht so günstig von meiner Tourenplanung.

Ich bin den ganzen Tag hier allein im Wald unterwegs. Und habe auf dem Weg noch niemand getroffen. Doch jetzt kommen von überall Beschwerden an mich heran. Meine Fußsohlen glühen, meine Oberschenkel beschweren sich und auch mein Magen braucht neue Energie.
Doch was soll’s? Jammern hilft ja nicht. Und ich habe es mir selbst ausgesucht, sagt man mir nach. Aber dank guter Planung ist die lang ersehnte Hütte nun erreicht. Es ist nun die Zeit um 11:45 Uhr gekommen und nach 13 km, die angestauten Probleme zu lösen. Leider ist wohl bei dem Bau dieser Hütte etwas schief gelaufen. Auf der Südseite in Sonne befinden sich zwei Bänke. Und wieder muss ich noch ein weiteres Problem lösen: Hier musste ich mit meinem Trekking Schirm etwas kreativ werden. Doch eine Windböe hat meinen Schirm erwischt. Durch wie läuft man einem Schirm nach, ohne Schuhe und ohne Socken? So gar nicht 


Nach einer längeren Pause kann ich nur gestärkt die restlichen 9,7 km angehen – kleines Wortspiel. Aber meine eifrigen Leser haben das bestimmt sofort bemerkt, oder? Falls nicht bitte einfach bei mir melden.
Was ist das hier? Ein Jakobsweg, ein breiter Wanderweg oder eine Straße?

13:00 Uhr nach 15,5 km und nur noch 7,3 liegen vor mir beim Baumhaus Hotel Hüttenhof. Ich nehme eine kleine erfrischende Stärkung zu mir: ein kühles Blondes. Hey, was ist da los? Ich glaube, das Glas hat ein Loch. Schon beim zugucken verdunstet es.
14:30 Uhr, nur noch knapp 3 km liegen vor mir. Eigentlich hätte ich gerne hier an der Burkhardsmühle ein Eis gegessen, oder so. Doch leider haben diese nur am Wochenende geöffnet. Obwohl überall Schilder stehen geöffnet. Aber immerhin finde ich hier einen schönen Platz zum ausruhen im Schatten, auf einem der bereit gestellten Stühle und Tische. Also packe ich nun mein drittes Frühstücksbrötchen aus.

15:20 Uhr. Ich habe keine Lust mehr. Es ist ja nur noch ungefähr 1 km. Langsam komme ich wieder der Zivilisation näher. Das merkt man sehr schnell bei Gassi gehenden Hunden, welche die Menschen überreden, sich mal draußen etwas mehr zu bewegen. Pilger können das auch ohne Hund.
15:30 Uhr Ankunft im Landgasthof – allerdings ohne Gasthof. Heute ist Waschtag und die Wäsche darf auch gleich mit in die Dusche – das ist der Vorwaschgang.

Hier im Landgasthof Albblick gibt es allerdings kein Gasthof mehr. Und auch im Ort gibt es sonst keine andere Möglichkeiten. Also koche ich wieder selber. Diesmal jedoch nicht auf dem Nachttisch, sondern viel besser auf dem Fernsehtisch. Ich dachte mal, ich koche heute etwas einfacher, als gestern: Käsespätzle mit Röstzwiebeln.
Und hier das Rezept: Man nehme 500 ml Wasser und erwärme diese im Reiskocher. Beutelinhalt einrühren und aufkochen. Bei mittlerer Wärmezufuhr circa 12 Minuten offen kochen, bis die gewünschte Sämigkeit erreicht ist. Gelegentlich umrühren. Das war schon alles.
Nach Belieben verzieren. Am besten wieder mit einer leckeren Zitronen Chili aus dem eigenen Garten. Ihr wisst schon: damit das Essen nicht kalt wird.

Korrektur: 500 ml Wasser sind viel zu viel. 300 ml wären wahrscheinlich besser. So gibt es dann eine Spätzle Käse Suppe. Aaah Ich verstehe: mit einem Löffel schöpfe ich den oberen Bereich ab und habe dann gleich noch eine Käsesuppe als Vorspeise. Not macht erfinderisch Für einen newbe Chefkoch, wie ich 😏
Und sind denn eigentlich die Röstzwiebeln geblieben? Nächstes Mal nehme ich ein paar getrocknete von Zuhause mit.
Laut Packung Beschreibung soll dieses Essen für zwei Personen sein. Aber auch als Beilage zu einem Hauptgericht war es nicht wirklich viel. Ich hab es jedenfalls ganz locker alleine komplett aufessen können. Und ich bin kein so Vielfraß 
Die AutoKorrektur der Spracheingabe hat mir weiter oben beim Rezept mal wieder einen Streich gespielt und schreibt hartnäckig statt Sämigkeit immer Seligkeit. Dabei ist es gar nicht so einfach selig gesprochen zu werden. Oder vielleicht doch? Zumindest nicht nach der katholischen Lehre. In der Bibel steht darüber etwas anderes: https://www.die-bibel.de/bibel/LU17/MAT.5
Morgen übrigens brauche ich wohl nichts zu kochen, falls euch das beruhigt