Touren von Pilgerfred

25#12 Di 29.7.25 Ravensburg – Markdorf 31km

Das Wetter ist aber heute sehr Wetterwendig. Es kann sich nicht entscheiden: Regen/frieren oder Sonne und schwitzen. Dazu kommt noch, dass es heute die längste Etappe mit 31 km ist. 

Hier ist meine geplante Tour https://www.komoot.com/de-de/tour/2133520874

6:15 Wecker 6:40 Uhr, Abmarsch und etwas zum Frühstücken suchen

Heute leider nur ein Sparfrühstück 

8:00 Uhr, endlich wieder auf dem Camino

Heute Morgen noch etwas Regen aber für den Rest des Tages könnten wir heute Glück haben, dachte ich mir. Und ich war ruhig und besonnen.

Am Ortsrand von Ravensburg müssen wir zunächst langsam, aber stetig bergauf. Unterwegs kommen uns viele Fahrradfahrer mit Kinder im Anhänger entgegen, welche ihre Sprösslinge tagsüber abgeben. 

Nun laufen wir immer schön durch den Wald auf Wegen mit 4-5 km/h. Nach und nach geben die Bäume die Tropfen auf ihren Blättern wieder an uns da unten ab. Man könnte fast meinen, es regnet noch immer.

9:16 Uhr nach 5,6 km. Eine kleine Pause an einem Grillplatz. Es geht weiter immer schön durch den Wald. Langsam deuten sich erste Sonnenstrahlen an.

10:00 Uhr immer noch laufen wir durch den Wald. Und da ist sie wieder: die liebe Sonne.

10:40 Uhr immer weiter geht es eintönig durch den scheinbar nie endenden Wald. Entweder laufen wir im Kreis, oder wir kommen irgendwann aus diesem Wald wieder heraus. In der Karte eingezeichnete Bänke und Schutzhütten gibt es leider nicht oder nicht mehr. Also hilft nur eins: weiter Kilometer schrubben. Ich weiß jetzt gar nicht so genau, ob jeder den Begriff schrubben in diesem Zusammenhang kennt. Der kommt wohl aus der Mechanik: es gibt eine feine Schlichtfeile und eine grobe Schrubbfeile

11:50 Uhr nach 11 km endlich aus dem Wald heraus. Wer kann man endlich wieder über Felder und Wiesen blicken. Hier ist eine gute Rastmöglichkeit mit einem Diorama in der Natur. Noch 18,7 km trennen mich bis Markdorf. Leider war es hier sehr windig.

11:07 Uhr. Hier gibt es bestimmt nichts zu essen.

Am Ortsende wäre eine kleine Kapelle gewesen.

Danach geht es ein paar Kilometer an der Straße entlang, vorbei an Obstplantagen. Viel Obst kommt ja hier aus der Region am Bodensee. Und ab und zu kommt auch mal ein Auto.

12:00 Uhr Halbzeit in Meckenbeuren. Dann schien es so, als ob Sonne nun mal längere Zeit bei uns bleiben würde. Doch nun ist über mir wieder eine Regenwolke. Aber nur eine halbe Stunde. Danach soll es besser werden wie es oftmals auf dem Wolkenradar angezeigt wurde

13:00 Uhr nach 18 km fand ich am Wegesrand einen kleinen Verkaufsstand mit kleinen Eisbechern. Und schon sitze ich mit einem kleinen Becher Heidelbeere-Eis auf einer schönen Bank und genieße es bis ich plötzlich je unterbrochen wurde. Wieder ist eine Regenwolke wie aus dem Nichts über mir aufgetaucht, um heftig abzurechnen. Also wieder Regenzeugs raus und Schirm und dann weiterlaufen. Ich habe aufgehört zu erzählen, wie oft ich mich heute schon umgezogen habe.

13:50 nach 20,5km in Blankenried fand ich hier eine private Sitzmöglichkeit. Habe die nette Frau gefragt, ob ich mich hier hinsetzen dürfte. Denn weit und breit gab es bisher keine Möglichkeit für eine gepflegte Pause. Hier ist es überdacht und die nächsten dunklen Wolkenflecken sind schon wieder in Sicht.

Regenwolken und sonnige Abschnitte kommen und gehen immer wieder 

Also mache ich es mir hier eine halbe Stunde bequem und esse die letzten Reste vom Bäcker heute Morgen. 

15:30 Uhr 24 km gelaufen und nur noch 6 km vor mir. Auf einer schönen Bank mit einer Jakobsmuschel drauf muss ich einfach Platz nehmen. Die sieht so einladend aus. Am Wegesrand sehe ich später noch mal eine schöne Pilgerbank. 

16:30 und 3 km vor Markdorf muss ich feststellen: das Schönste kommt noch. Eine wunderschöne, große, dekorierte Muschel mit einem herrlichen ersten Blick auf das schwäbische Meer. Morgen werde ich mir das näher anschauen können und mit der Fähre nach Konstanz übersetzen. Dort am Bodensee sehe ich Regen und dunkle Wolken. Auch ein Donner ist zu hören. Also muss ich noch mal ordentlich Gas geben, um nicht schon wieder nass zu werden. Dieses Wetter heute ist ganz schön anstrengend. 

16:50 Uhr. Endlich nach 31 km gelaufen, habe ich die Herberge erreicht. Ich bin total am A*. Sogar noch vor dem duschen muss ich mich erst mal kurz ablegen. Das war heute definitiv kein Genusswandern. Denn unterwegs gab es keine Möglichkeit für eine leckere Einkehr. Und danach muss ich schleunigst schauen, wo wir etwas zu essen finden. Doch bis dahin tut es auch ein Hanuta und einige Nüsse.

Leider hat es auf dem Rückweg zur Unterkunft wieder heftig geregnet. Nur mit Regenjacke und ohne Schirm war meine Hose komplett nass geworden. Doch ich wurde beim Blick aus dem Fenster mit einem tollen Zeichen belohnt. Der alte Noah war halt schon ein klasse Kerl