Hier ist die Pension, die Eisdiele und die Bäckerei in einer Hand. Das hat den Vorteil dass es Frühstück schon ab 6:00 Uhr gibt.
6:15 Uhr Wecker
7:15 Uhr Abmarsch. Nach der Ortschaft, durch einen schönen Park. Dort kann man Wildgänse und Fischreiher beim Angeln zu schauen, wenn man Glück hat.
Die freundliche Bäckers Frau hat mir eine Alternativ Route vorgeschlagen. Nicht so viel durch die Ortschaften, Industriegebiete und an der Straße entlang sondern später runter zur Elbe und schön an der Elbe entlang laufen. Dort gibt es auch viele Möglichkeiten, wenn man mal „pullern“ möchte. Das klingt alles sehr vernünftig. Ich werde diesen camino versuchen zu gehen. Ich verlasse also den offiziellen Camino bei Zschatten.
8:00 Uhr immerhin habe ich schon 1/10 geschafft. Also 3 km. So Unterstützung kommt nun meine Trekking Stücke wieder zum Einsatz. Da es heute 27 km sind. Und auch wegen der Elb Überquerung kann ich heute keine Kilometer „einsparen“. So wie gestern.
Hier auf diesem Rad – und Fußweg kommt mir ein Mäh Traktor entgegen. Ich hatte schon befürchtet dass ich den ganzen Staub in die… bekomme. Aber freundlicherweise hat er kurz angehalten und ich hab mich bei ihm bedankt.

Das ist heute ein sehr schöner Weg hier. Einem Kuckuck scheint es irgendwie langweilig zu sein. Er ruft immer wieder „Kuckuck kuckuck Kuckuck“. Das Törchen an der Uhr muss doch irgendwann ausleihen, oder? Jeder Vogel hier singt sein eigenes Liedchen. Sehr interessant. Würde das ein DJ schön zusammen mischen mit ein bisschen bumbum dabei, dann käme bestimmt ein super song dabei heraus.

8:30 Uhr 6 km gelaufen und noch 23 vor mir. Auf einer Bank hier treffen sich wohl Biertrinker und Masken Gegner zu netten stell-dich-ein, um über Interessante Themen zu plaudern (die Spracherkennung hatte geschrieben: „den Tante Tim“). Also bitte nicht wundern wenn manchmal hier im Blog komische setze und Wörter erscheinen, da ich unterwegs nicht alles Kontroll lesen kann. Ich bin ja nur froh das die Schrift ziemlich gut auf der Bank haftet. Und ich nicht nachher mit diesem Spruch auf dem Rücken durch die Welt laufen muss.(Fingerprobe vorher durchgeführt). Aber die Kindsköpfe, welche dies geschrieben haben, haben wohl mit ihrer weiblichen Erziehungsberechtigten Schwierigkeiten bekommen. Denn, wenn ich die weiße Schrift richtig deute, hat sie den blauen Text wohl durchgestrichen und ihren Namen hinterlassen. Besser wäre es vielleicht gewesen mit Spiritus oder einem Scheuermittel die Schrift komplett zu entfernen.

9:50 Uhr schon 10 km gelaufen. Warum renne ich eigentlich so? Ich gönne mir eine kleine Pause an einer Bushaltestelle. Ich bin jetzt schon auf der alternativen Route. Ich denke das war eine gute Entscheidung: von weitem sehe ich die großen hohen Industrietürme.

10:30 Uhr nach 12km Bin ich nun am Elb Strand angekommen. Hier ist es ziemlich ruhig. Keine Leute keine Schiffe nur das Wasser und ich.
Ich habe gerade so an Spanien denken müssen. Da sind solche alternative Routen schwieriger. Die Einwohner dort sind sehr aufmerksam greifen sofort helfend ein, wenn jemand auf dem falschen Weg ist. Und zwar auch dann, Wenn man sich bewusst für einen falschen (alternativen) Weg entschieden hat. Passend dazu habe ich dies hier im Internet gefunden: https://bruderhand.de/gott-kennenlernen/antworten-auf-skeptische-fragen/ueber-die-rettung/25-warum-ist-jesus-der-einzige-weg-um-zu-gott-zu-gelangen

11:00 Uhr ich wundere mich warum hier alle Leute moin oder guten Morgen sagen. Wir sind doch nicht an der Nordsee oder? Aber anscheinend sagt man das hier. Ich muss mal Steffen fragen, ob er das weiß. Denn wenn ich auf Arbeit bin und diese Uhrzeit guten Morgen sage, dann sagt er d.h. doch Mahlzeit um diese Uhrzeit und nicht mehr guten Morgen.
Ich komme gerade an den Ort Grödel War schon ein wenig besorgt darüber und traurig, keine Jakobsmuschel mehr gesehen habe. Ist ja kein Wunder ich bin auch nicht mehr auf dem Jakobsweg. Dennoch habe ich hier ein Abteil gefunden noch eine Richtung, die ich laufen möchte. Sehr merkwürdig.
11:50 Uhr 16km gelaufen und noch 24 km vor mir zeigt mit der Tourenplaner an. Zum Glück stimmt das nicht, weil mein Weg nicht auf dieser Tour liegt.

Ich komme gut voran. Schon seit Stunden bin ich voll auf dem Damm. Immer schön an der Elbe lang.
Ich hab mich gerade mit einem Radfahrer unterhalten. Er kommt von Darmstadt hierher mit dem Fahrrad – also ohne Zug! Es will weiter Richtung Prag oder so. Pro Tag zu mindestens 50-60 km. Er hat einen schönen Gelsattel – hat es Ding. Trotzdem, zu meint er, tut einem nach einiger Zeit der A. weh.
13:20 Uhr nach 21km und noch 29km vor mit – laut Komoot Navi. Das wird ja immer schlimmer. Das kommt davon, wenn man sich beharrlich weigert, die Wahrheit an zu erkennen und den rechten Weg zu anzunehmen. In Wahrheit sind es noch etwa 5 km
Ich mache noch mal Pause und einer Bushaltestelle. Schön im Schatten auf einer Bank in einem kleinen Häuschen, wieso oft her. Ne jetzt, ehrlich? Kommt nicht gerade jetzt ein Bus vorbei und macht langsamer. Aber hastig winke ich ihm weiter. Er hat es kapiert und gib wieder Gas.
Diese Text ist noch nicht, nach dem sprechen korrigiert. Aber ist total lustig. Ich lasse ihn mal so:
Letzte Stück darf ich noch mal auf einmal durch. Ich bin ein starker Wind . meine Füße und Beine nein gelegentlich sich zu verdampfen also darf ich momentan mehr mit den Armen. Ein Bus South gerade an mir vorbeirase nicht in den Bus – gewesen. Aber ich hab’s nicht mehr weit bis zur Fähre sehe die Häuser des Dorfes die Fähre übersetzt und ich hoffe sie kommt. Ich werde meinen Fährmann fragen Füße im Wasser baumeln lassen kann. Sie scheinen zu kochen. Eine Abkühlung in der Elbe sieht sehr gut gefallen.
Ich habe diesen Text jetzt mehrfach gelesen. Jedes Mal muss ich lachen. Bin mal gespannt wer drauf kommt was ich wirklich gesagt und gemeint habe

15:20 Uhr ich bin an der Fähre. Sie heißt Nixe. Aber ich muss warten.

15:30 Uhr Dem Fährmann kam und ich gab ihm eine große goldene Münze und noch eine silberne (1,50€). Ich hab ihn gefragt warum auf der Elbe keine großen Schiffe fahren, großes Raumschiff gesehen (ich meine gesagt zu haben: ich habe zumindest keine großen Schiffe gesehen – und was hat die Sprachfunktion daraus gemacht?). Doch die Elbe hat wohl momentan zu wenig Wasser für die großen Schiffe.
15:45 Uhr letzter Kraft kämpfe ich mich Berg an zu Marktplatz von Strehla. Meine Füße glühen. Für heute reicht es mir vollkommen.
Heute Abend als Abendessen wollte ich nur eine einfache Kost und nicht so viel. Komischerweise gibt es in jedem Ort wohl ein Kebab. Aber nicht schon wieder. Also bleibt nur eine andere Möglichkeit übrig. Es gibt die üblichen Gerichte aber auch was außergewöhnliches: ich nehme ein Ei-Omelette mit Gemüsefüllung und Hüttenkäse. Das war total lecker und gar nicht mal so teuer

