7:00 Wecker
8:08 Abmarsch bei Sonne und einsetzenden feinem Nieselregen. Egal einfach weiter und einfach mal so tun, als hätte die Wettervorhersage recht: kein Regen heute.
8:18..38 Zug nach Engelsdorf habe ich gerade mal wieder 3 Min vor der Abfahrt erreicht. Falls nicht wäre auch egal: der nächste führe um 8:31

Fußmarsch zurück zum camino. 8:40 Uhr ich bin wieder auf dem Camino.
Schlagartig wird es auf einmal warm. Ich muss dringend meine Jacke ausziehen. Heute geht auch relativ wenig Wind, für diese Gegend.
Und so schlendere ich weiter durch die Vorstadt von Leipzig.Ich sehe alte Häuser, Firmen, Döner Kebab, Burgerbuden, shisha Bars, Wohnblocks, Tankstellen, Busbahnhöfe, S-Bahn Bahnhöfe und ganz viele kleine Imbisse aus aller Welt: Asia, syrisch, türkisch u.s.w. Und auch vorbei an kunstvoll passierte Häuser und Fassaden.


Und ähnlich wie in Spaniens Großstädte gibt es hier manchmal keine Jakobsmuscheln als Wegweiser. Hier sollte man den Weg kennen.
Ein Mann läuft vergnügt mit seinen beiden Hunden und einem Junge spazieren. Der Hund kackt derweil in den Vorgarten andere Leute. Aber das kümmert den Mann nicht, er geht weiterhin unbeschwert seinen Weg. So lernt der Junge auch etwas fürs Leben, wie man mit Eigentum anderer Leute umgehen kann – muss man aber nicht. Ich wechsle lieber die Straßenseite zum überholen, weil seine nicht angeleinten Hunde nicht aussagen, wie kleine Schoßhündchen. Und ich nicht weiß, wie sie auf einem vorbeizischenden Pilger reagieren.
Die beiden Pilger Richtung Emaus kamen wohl auch hier durch. Oder ist das etwas weit hergeholt?

Ich laufe durch die Slums ich meine Vorstadt des Zentrums. Ich will mal so sagen: die Häuser machen von außen her gesehen jetzt nicht so viel her. Um es mal nett auszudrücken.
10:00 Uhr Ich bin 5,8 km gelaufen bei einem Parkplatz fand ich eine Bank, etwas abseits der Straße. Diese Gelegenheit lass ich mir nicht entgehen.
Den kleinen Umweg Richtung Zentrum werde ich heute auslassen und direkt am Hauptbahnhof vorbei laufen. Auch an meiner Herberge komme ich vorbei. Aber ich bin noch zu früh. Jetzt aber schnell raus aus der Stadt und ab Richtung Park. Die Innenstadt kann ich mir ja heute und morgen Abend noch in Ruhe anschauen.

10:45 Uhr ich habe mal noch kurz in einem Gottesdienst vorbeigeschaut, in der evangelisch reformierten Kirche hier beim Hauptbahnhof und ganz in der Nähe meiner Herberge. Sehr wenige Leute waren nur im Gottesdienst maximal 20 Personen vielleicht. Die Pastorin betet, dass der heilige Geist doch jetzt kommen möge. Denn die Zeit dafür wäre reif. Ich dachte immer er wär schon gekommen. Und entschiedene Christen hätten ihn. Aber vielleicht meinte sie das ja auch so, weil ja bald Pfingsten gefeiert wird. Da muss ich grad an das Lied denken: Atem Gottes. Das drückt es besser aus.
11:50 Uhr Mittagspause Nach 11,2 km Und noch 7 km vor mir bis zur S-Bahn Station Freirodaer Weg.

12:00 Uhr bis 12:45 Uhr im Nord Westen von Leipzig liegt der Rosenthal Stadtpark. Hier sollte man mehr Zeit einplanen. Es gibt viel zu sehen: ein hohen Aussichtsturm mit Blick über ganz Leipzig und mehrere Tümpel und Wasserstraßen. Da kann man wunderbar Tiere beobachten zum Beispiel Fischreiher bei der Nahrungsaufnahme, Enten, Schwäne, Frösche und Libellen. Ebenso Möwen welche sich in einem Fluss sich auf kleine Fische herab stürzen.




Am Ende meine Tour fahre ich mit der Straßenbahn zurück ins Zentrum zu einer Unterkunft. So im Nachhinein betrachtet war dies so hier ideal. Und Tags drauf in die andere Richtung mache ich dann weiter auf dem Camino nach Merseburg
Für 20€ die Nacht, kann man hier nicht meckern. Alles okay und so wie es sein soll. Wir sind zu viert hier im Zimmer. Und das noch direkt im Zentrum.
