Touren von Pilgerfred

Tag 03 Bizkarreta-Gerendiain – Zubiri nur 9,5km

Animals day – schmale teils schmale Wege – heute nur 9,5k

8:15 in der Bar San Juan: Schoko Croissant und Cafe für 2,70€

Die sind aber sehr sparsam hier: die Steckdosen sind zugeklebt. Ich wollte meinen Akku noch ganz voll machen. Auch auf Anfrage, wollte sie mir keinen Strom geben. Deshalb gab es diesmal auch kein Trinkgeld.

8:30 Abmarsch. Mein Schienbein fühlt sich gut an.
Heute ist ein schöner Tag: Sonnenschein – heute ist immerhin der Wind nicht so kalt. Mit der Fleecejacke und der dünnen Regenjacke ist es fast schon zu warm. Es geht nun weiter ohne Mütze und Handschuhe sehr langsam spazieren.

Mein treuer Begleiter (mein Schatten) ist stets vor mir. Auf dem Rucksack trage ich ein Solarpanel. Damit möchte ich meinen Akku aufladen. Irgendwie ist aber der Sonnenwinkel hier nicht ideal dafür. Es befindet sich oben auf dem Rucksack und ist leicht nach hinten geneigt.

9:00 2km gelaufen und noch 8km vor mir
So langsam wird mir warm: also die Jacke in den Rucksack packen. Hier ist es irgendwie uneben. Zur Sicherheit verwende ich nun die Trecking-Stöcke.

10:00 Pause auf einer Steinbank. Endlich etwas zum Sitzen gefunden. Mein Schienbein ist noch immer okay. Ich bin zufrieden. 4,7km langsam gelaufen – noch 5,5km bis zum meinem heutigen Tagesziel

Vorhin bin ich auf einem runden kleinen Holz gerutscht. Natürlich mit dem schlechten Bein. Aber dank der Stöcke: kein Problem. Da kann man sowas prima ausgleichen. Heute ist ein wunderschöner Tag.

Im Wald kamen dann zwei Hunde auf mich zu. Hab sie via eindeutige Geste mit den Stöcken ermahnt stehen zu bleiben. Leider wollten sie dies nicht verstehen und überschritten die gedachte rote Linie. Dann gabs eben einen leichten Klaps mit dem Stöckchen aufs Schnäuzchen und sie habens kapiert. Geht doch. Ein Grund warum Pilger Stöcke dabei haben. Früher gabe es noch viel mehr streunende Hunde. Doch da kamen auch schon die Besitzer näher. Oh- oh! Beide bewaffnet mit einem einachsigen Ziehwagen mit Zelt und Hundefutter: „keine Angst, die machen schon nichts“. Aber das sagen sie bekanntlich immer. Mit einem Hund kommt man nämlich in keiner Herberge rein. Da muss man immer im Zelt übernachten.

Weiter auf dem Weg fand ich eine Jacke mitten auf dem Weg liegen. Habe sie aufgehoben und an einen Busch gehängt. Dann habe ich aber mir überlegt sie mitzunehmen. Hier laufen ja fast alle in gleiche Richtung. Vielleicht hat es der Besitzer schon bemerkt und kommt mir entgegen. Also nehme ich sie mit und halte sie gut sichtbar vor mir.

Am Straßenrand ist eine Bar (Imbissbude). Auf dem Jakobsweg soll man ja etwas zurücklassen. In einer Kiste auf dem Boden sind einige bunte BHs ausgestellt. Das haben wohl einige zurückgelassen. Vielleicht finde ich ja dort ein Abnehmer der Jacke. Ich laufe mal mit dieser hier etwas umher. Auch die Hundeführer von vorhin sind hier. Die Frau hat sich sehr über mein Mitbringsel gefreut und sich bedankt. Endlich habe ich das Ding los. Und wieder eine gute Tat für heute getan.

11:00 Pause: Banane, Kekse, nun geht es kurzärmelig weiter. Ich bin 6,7km gelaufen nur noch 3,6km vor mir. Mein Bein ist immer noch okay. Warumm das? Ich kanns noch gar nicht glauben? Waren hier höhere Mächte im Spiel, hatte ich Gebetsunterstützung von meinen followern zuhause? Ich habe mal eine email geschrieben und dezent nachgefragt.

Unterwegs habe ich eine Rinderfamilie getroffen. Sie trottelten auf dem schmalen Pilgerpfad vor mir her. Überholen traute ich mich nicht, wegen der spitzen Hörner auf dem Kopf. Die Kuh mit den Hörnern sah zwar friedlich aus, aber man weiß nie.

Heute ist wohl animals day: Steinadler, Schmetterlinge, Pferde, Rindviecher, Ameisen.

Immer mal wieder kommen hinter mir Radfahrer an. Meist sind sie gut zu hören mit Musik am Bike. Dann heißt es schnell zur Seite springen. Allerdings wollte ich hier kein Rad fahren. Und wie man sehen kann passieren hier immer wieder Unfälle. Im Video sind sogar zwei zu erkennen

Dann geht es auf einem steinigem Geröllweg hinab ins Tal

13:15 Ich habe mir heute in Zubiri ein Doppelzimmer mit nem Schweizer 70 Jahre geteilt 40€/2 = 20€ incl Frühstück. Der Herbergsvater wollte das DZ nicht für eine einzelne Person hergeben.

Aus dieser „Zwangsehe“ wurde im weiteren Verlauf eine gute Freundschaft. Später mehr dazu. Er ist wohl ein ziemlich eifriger Fotograf. Er trägt eine 1,5kg schwere Profikamera mit sich herum auf dem Camino. Das wäre mir eindeutig viel zu viel Gewicht. Das Zimmer ist toll und liegt direkt neben einer Brücke über den schönen Bach hier. Da kann wurderbar auf den camino schauen und hört es rauschen. Super

Blick aus dem Fenster des Schlafzimmers

15:30 Eine Pizza und pequeña cerveza (kleines Bierchen) für 12€

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