Touren von Pilgerfred

25#01 Mo 23.6.25 Crailsheim – Mainkling 18km

Heutiges Thema: Schmetterlinge im „Bauch“ (Tiere im Wald) und kochen auf dem Nachttisch

Hier ist meine geplante Tour https://www.komoot.com/de-de/tour/2131695093

Heute klingelt der Wecker schon ziemlich früh, für meine Verhältnisse. Also um 5:55 anstatt um 7:50. Aber was sind schon 2 Stunden? Das macht mir (fast) gar nix aus. Die Anzahl der Tage für die Strecke von 300km sind nun mal knapp kalkuliert. Aufgrund der Anreise schaffe ich heute nur 18km. Das Tagespensum ist ja noch ausbaufähig …

Der gepackte Rucksack wog 10 kg +4,5 kg Trinken und Proviant. Macht zusammen 14,5 kg.

6:15 Heute starte ich meine Wanderung mal von zuhause aus mit 1,4km in 17min zum Bahnhof. Schon jetzt sind es 22° – gefühlt ist es jedoch wärmer. 

Unterwegs besorge ich mir noch meinen Tagesproviant beim hiesigen Bäcker. 

Mit dem alten gelben regionalen Bummelzug morgens von Bretten nach Heilbronn zu fahren ist schon ein besonderes Erlebnis. Nach den vielen Schülern freue ich mich noch mehr auf den ruhigen und einsamen Marsch auf dem camino = (Jakobs)Weg

9:20 wider erwarten gab es mit der Bahn diesmal keine Schwierigkeiten. Die S4 dazwischen hatte zwar einige Minuten Verspätung, aber ich kam pünktlich um 9:20 Uhr in Crailsheim mit der westfränkischen Regionalbahn an. Ich bin jetzt also in Westfranken.

In dem RE Zug habe ich mich gefühlt, wie bei uns im Gottesdienst oder wie früher im Büro in Bruchsal. Die Klimaanlage war viel zu kalt eingestellt und ich brauchte meine Jacke (andere Leute froren auch – aber nicht alle)

9:40 Uhr nun bin ich wieder auf dem Camino weiter unterwegs in Richtung Santiago de Compostela. Buen camino, denke ich so bei mir.

Crailsheim ist eine armseelige Stadt: nach meiner Recherche gibt es zwar jede Menge Biergärten, aber keinen Bäcker beim Bahnhof oder in der Nähe des camino. Ich könnte höchstens in die Innenstadt laufen, aber da jagen sie mich umständlich über die Jagst und wieder zurück. Ohne mich – ich will die Pilgerreise gemütlich angehen. Auch bei den nachfolgenden Häuseransammlungen (Ortschaft wäre eine Übertreibung) gibt es nichts zu essen und tringen. Ach war das damals 2019 in Spanien schön. Da hatte man diese Sorgen nicht. Sehr oft am camino bekommt man etwas angeboten. Teilweise einfach nur mit einer Spendenkasse irgendwo in der Pampa.

Am Ortsende von Crailsheim läuft man durch eine wunderschöne Baumallee und kommt an einem Friedhof vorbei. Ja, ich weiß jetzt gar nicht genau, ob sie schon wussten, da kann man seine Wasserflasche auffüllen und sich auf einer Bank ausruhen,…

… Ihr wisst schon, wie ich das meine!

Auf schönen einsamen Schotter wegen geht es mit 5,1 km/h stetig voran. Es ist ein paar Grad kühler, als zu Hause, leicht bewölkt, und es weht eine leichte Brise. So kann man es gut aushalten.

10:45 Uhr nach 4,5 km geht es nun in den Wald

Hier ist tierisch was los:

Dieses Event erinnert mich an Spanien, wo wir von einigen Kühen überrannt wurden und in den Dornen landeten

11:30 Uhr Nach 6,8 km leider kam noch immer keine Bank – dafür aber drei Tümpel hier im Wald. Ich nehme hier gemütlich auf dem Bodenplatz. Auf der Zugfahrt hatte ich ja schon mit dem Frühstück begonnen und aß die erste Hälfte eines Brötchens mit schönen Butter und Nutella drauf. Und hier genieße ich  nun die zweite Hälfte meines Frühstücksbrötchen mit Butter und Honig drauf – sehr lecker und sehr idyllisch. Bestimmt wollt ihr mit mir jetzt gerade tauschen? Schade eigentlich, du hättest ja mitgehen können.

Bei meinen leckeren Cookies als Nachtisch braucht ihr auch nicht zuzustimmen!

Zustimmen – alle ablehnen – Einstellungen

12:20 Uhr und 8,5 km gelaufen. Auf den Burgberg geht es steil bergauf auf einem schmalen Pfad.

Die wissen auch nicht, was sie wollen. Zuerst geht es hoch und dann wieder runter.

12:00 Uhr, nach 11 km kurz vor Gründelhardt geht es nun an einer schmalen Landstraße weiter. Aber hier fahren eh fast keine Autos.

13:00 Uhr 12:30 Uhr km. Noch eine kurze Pause hier auf dem Boden, mal wieder. Die Gegend scheint wie ausgestorben. Keine Menschen, keine Autos und kein Bier und kein Eis 😢

Auch der letzte Kilometer nach Gundelhardt ist kein schöner Weg: viele Dornen und Gestrüpp auf dem schmalen Trampelpfad durch den Wald

14:40 nach 15km in Gündelhardt. Einkehren beim netto: ein Eis und eine Quarktasche als Nachtisch für heute Abend 5€.

15:45 Uhr Ankunft in der Herberge

Im Gasthaus ist heute am Montag Ruhetag. Da es sonst hier auf dem Dorf nichts gibt, heißt das selber kochen. 

how to kochen auf dem Nachttisch. Leider gibt es hier am Tisch keine Steckdose. Und aus Gewichtsgründen nehme ich nur ein sehr kurzes und leichtes Kabel mit.

Rezept:

Man nehme, so man hat, eine Mohrrübe, Reis, etwas Salz und Wasser und gebe alles in den Reiskocher. Kochmodus einschalten und 15 Minuten warten. Wenn das Wasser verdampft ist, schaltet das Gerät automatisch ab und nochmals 10 Minuten ziehen lassen.

Alles ausschütten in den   Silikonfaltteller geben. 

125 ml Wasser erwärmen, und ein halbes Päckchen Fertigsauce 3 Minuten köcheln lassen, und ab und zu mal rühren.

Anschließend den Reis mit den Mohrrüben, welche mittlerweile nicht mehr so warm sind, dazugeben. 

Nach belieben verzieren – am liebsten mit einer selbst gepflanzten scharfen Zitronen Chili🌶️  Und danach die Nachtisch nicht vergessen.

Mein Fazit: es war sehr lecker und schmackhaft und macht satt. Ehrlich !!! Und wem es nicht schmeckt sei gesagt: so ein scharfer Chili übertönt alle anderen fehlenden Gewürze. Und das Essen wird niemals kalt.

Nun bin ich mit dem Essen fertig. Und in meinem Mund brennt es noch immer. Also habe ich alles richtig gemacht.

Wen der Beitrag gefallen hat, hinterlasse gerne einen Kommentar hier unten. Bei Neuzugängen muss ich diesen jedoch zuerst freigeben – also bitte etwas Geduld. 

2 Kommentare zu “25#01 Mo 23.6.25 Crailsheim – Mainkling 18km

  1. Monika

    Hallo Fred,
    ich genieße wieder Deine Berichte. Vielen Dank dafür. 125 g Reis machen auch satt! Noch ein paar von Deinen Nüssen als Topping dazu, denn das Auge ist ja auch noch mit 😉.

  2. Hans

    Lieber Fred
    Uff, du setzest die Messlatte aber sehr hoch an. Und das gleich am ersten Pilgertag. Wie lange kannst du dieses Niveau durchziehen? Muss ich mir Sorgen machen, Fred?
    Du kennst mich: Ich bin kein lauter Lacher. Aber dein Witz hat meine Feinmotorik im Gesichtsbereich deutlich verbessert …
    Viel Spass bei der morgigen Etappe!
    Liebe Grüsse aus der Schweiz
    Hans

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